«Made in China» in der Bekleidungsindustrie: Was bedeutet das?

Ab den 70er-Jahren haben viele Unternehmen die Produktion von Europa oder den USA nach Asien verlegt. Die Produktionskosten in China und anderen asiatischen Ländern waren tiefer – und sind es bis heute. Während Jahrzehnten hat sich deshalb in China, Bangladesch, Vietnam und weiteren Ländern eine grosse Bekleidungsindustrie entwickelt, mit allem, was es für die Produktion braucht: riesige Fabriken mit allen nötigen Maschinen, umfassendes Wissen, spezialisierte Arbeiter:innen. Die jahrelange Erfahrung und die umfassende Infrastruktur ermöglicht es, effizient und qualitativ hochstehende Produkte herzustellen.

Grundsätzlich ja; es gibt sowohl sehr gute Produktionsstätten in Asien als auch schlechte in Europa – und umgekehrt. Wichtig ist uns, dass die Marken, die im Sortiment von Transa sind, ein seriöses Risikomanagement umsetzen. Sie machen idealerweise ihre Lieferketten von der Gewinnung des Rohstoffs über die Produktion in der Fabrik bis hin zum Transport nach Europa transparent. Das zeigt Schwachstellen auf und hilft dabei, die Abläufe stetig zu verbessern. Transa behält sich zudem vor, Marken aus dem Sortiment zu nehmen, die sich nicht gemäss den von Transa definierten Standards für die Rechte von Mensch, Tier und Umwelt einsetzen.

Alle Marken sind verpflichtet, von Transa definierte Standards in den Bereichen Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und Tierwohl einzuhalten. Diese sind im sogenannten Code of Conduct festgehalten. Transa bevorzugt zudem Marken, mit bewährten und anerkannten Zertifizierungen, die über das geforderte Minimum hinausgehen.

In der Bekleidungsindustrie sind es sehr viele – etwa 85% der Bekleidung in unserem Sortiment wird in Asien produziert. Dabei werden etwa 40% in Vietnam hergestellt, rund 23% in China und circa 10% in Bangladesch. Wo genau siehst du auf dem Etikett des Produkts, im Onlineshop ist die Information zudem in den Spezifikationen aufgeführt.

In Europa beschränken sich unsere Hersteller von Bekleidung auf Litauen (knapp 2% unseres Sortiments), Rumänien (rund 1% unseres Sortiments) und Spanien (etwa 0,8% unseres Sortiments) als Produktionsort. In diesen Ländern wächst die Bekleidungsindustrie ebenfalls. Wie auch in Asien gibt es in Europa sehr gute, aber auch mangelhafte Fabriken. Es gibt zwar Länder (viele davon in Asien) mit einem erhöhten Risiko für Arbeitsrechtsverletzungen. Vom Herstellerland direkt auf die Qualität der Kleidung oder die sozialen Standards für die Arbeiter:innen zu schliessen, ist aber nicht möglich. Dazu müssen die individuellen Lieferketten in jedem Land einzeln betrachtet und bewertet werden.

Asien, insbesondere Länder wie China, Vietnam und Bangladesch, haben sich zu einem Zentrum der globalen Textilproduktion entwickelt – auch für die Outdoor-Industrie. Die gut ausgebaute Infrastruktur und erfahrenen Arbeitskräfte ermöglichen es, Kleidung effizient und in grossen Mengen zu produzieren. Unabhängig des Produktionsorts kann Kleidung nachhaltig produziert werden.

Die negativen Umweltauswirkungen der Textilindustrie bestehen weltweit – je nach Fabrik mehr oder weniger. Verschiedene Chemikalien, die beispielsweise fürs Färben oder Imprägnieren der Bekleidung nötig sind, können der Umwelt schaden. Wie in Europa gibt es aber auch in Asien zunehmend Initiativen, die sich für eine nachhaltigere Produktion einsetzen und beispielsweise die Wasserverschmutzung reduzieren möchten. Immer mehr Outdoor-Marken und -Fabriken investieren in umweltfreundliche Technologien und setzen auf erneuerbare Energien. Auch Programme zur Reduktion des Wasserverbrauchs und Abfalls werden umgesetzt.